Ich möchte mich erst einmal danken, dass so viele Leute zum letzten Vortrag zu mir Nervensäge
und das zu einem Geschichtsvortrag gekommen sind.
Aber ich hoffe, ich mache zumindest ein bisschen Spaß dabei.
Ich glaube, zumindest alle, die mich kennen, kennen das, ich beschäftige mich mit vielen
Themenessen. Die häufigste Frage, die ich immer wieder höre, ist, was ist das beste
Webcontent-Management-System? Es gibt eine ganz, ganz simple und klare Antwort. It depends.
Und das It depends ist auch relativ klar, weil es gibt so viele unterschiedliche Anforderungen,
so unterschiedliche Nutzungsszenarien, dass es nicht eine Antwort geben kann. Es gibt
nicht the one winner that takes it all. Wir haben nicht einen, der den Markt abgeräumt
hat, auch wenn WordPress eine sehr starke Marktdominanz hat. Es gibt so viele Segmente,
wo andere Systeme deutlich besser sind und deutlich bessere Angebote machen. Deswegen,
es ist eigentlich die falsche Frage, die immer wieder gestellt wird, weil ein CMS ist ein
Werkzeug. Wir sollten eigentlich die Frage stellen, was macht es aus, eine gute Webseite
zu sein? Und das CMS ist nur das Werkzeug dazu, was wir benötigen, um eine gute Webseite
zu machen. Im Prinzip sind es drei relevante Sachen. Wir brauchen relevante und brauchbare
Informationen. Die Seite muss nutzbar sein und sie muss auffindbar sein. Ja, und das
CMS sollte dabei unterstützen, dass das funktioniert. Content is king wurde immer wieder gesagt
und ist eigentlich das zentrale Argument. Der Inhalt sollte das zentrale Element jedes
Webauftritt sein. Und darum geht es ja dann auch, dass wir im CMS einen guten Inhalt
einfliegen können und dabei auch nicht frustriert werden. Deswegen, wir haben ganz viele Sachen.
Das Problem, was wir meistens haben, ist, dass das, was wir einstellen und das, was
unsere Kunden bei uns suchen, gar nicht das Gleiche ist. Die Schnittmenge ist meistens
sehr, sehr gering. Wir haben eine ganz massive Diskrepanz der bereitgestellten Information
und der vom Nutzer gewünschten Informationen. Das andere Problem, was wir immer wieder haben,
ist, es wird suggeriert. Webseiten sind ja super einfach. Jeder kann eine Webseite machen.
Ein paar Klicks bei irgendeinem Anbieter und man hat eine gute Webseite. Das Problem ist
eher, jeder meint, er kann eine gute Webseite machen. Jeder meint, wie es heute Morgen
schon mal gesagt wurde, er ist Fachmann, er kann mitreden im Thema. Das heißt, auf die
Fachleute, die man eigentlich hören müsste, wird nicht mehr gehört. Dann sieht es halt
scheiß aus. Dann ist es nicht benutzbar. Dann ist es nicht barrierefrei. Aber die Content
Management Systeme haben die Möglichkeit, über Technik ein bisschen das Fehlverhalten
der Editoren auszugleichen. Darin geht es halt auch. Stephen Hawkins sagt es eigentlich
genau richtig, the greatest enemy of knowledge is not ignorance, it's the illusion of knowledge.
Also dieses gefährliche Halbwissen, wie wir in Deutsch immer wieder sagen, ist der größte
Feind dessen, mit dem wir kämpfen müssen. Es geht nämlich darum, den Leuten Wissen
zu vermitteln, Werkzeuge an die Hand zu geben, damit sie sauber arbeiten können und nicht,
dass sie meinen, ja, sie machen ja alles richtig, es sieht ja schon gut aus, das ist jetzt groß,
fett und alles, das ist schon die Überschrift. Nein, wenn es nicht richtig ausgezeichnet
ist, ist es das eben nicht. Der CMS Garden ist ein gemeinnütziger Verein in Deutschland,
der sich damit beschäftigt, alle relevanten Open Source Content Management Systeme zusammen
zu bringen, sodass sie voneinander lernen können, miteinander lernen können und sich
zusammen präsentieren können. Und dann sieht man auch, dort sind im Moment ungefähr 20
Systeme drin, keins von den Systemen ist wirklich ein Konkurrent für den anderen. Wer jeder
seine spezifische Nische hat, und das ist das Tolle daran, für jeden Anwendungsfall gibt
es etwas, was meistens genau passend da ist. Der eine möchte das große Newsportal haben,
der andere möchte ein Intranet haben, der dritte möchte ein schönes Videoportal haben,
es sind unterschiedliche Anwendungsfälle, wo das gleiche System nicht immer die beste
Lösung für ist. Und es gibt halt schöne Elemente, das Bild unten ist gestern aufgenommen worden
auf der Drupal Europe, wo im Prinzip einer der Leute von WordPress gerade was präsentiert,
auf dem Bild sieht man auch den Leiter des Security Teams von Joomla sagen, es ist ein
Presenters
Alexander Loechel
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:44:45 Min
Aufnahmedatum
2018-09-12
Hochgeladen am
2018-09-12 19:35:45
Sprache
de-DE
Wenn man sich die Historie von CMS ansieht, die technische Basis und die heutigen Ausprägungen wird schnell klar, das der CMS Markt kein homogener Markt gleichwertiger Systeme ist. Dieser Vortrag soll die Ursprünge verschiedener CMS Ansätze, Spezfika und Fokus der Systeme verdeutlichen.
Am Beispiel des CMS-Garden soll verdeutlicht werden, warum soviele CMS nebeneinander existieren können, warum diese unterschiedliche Schwerpunkte abdecken und warum die einzige Antwort auf die Frage welches ist das beste CMS immer „it depends“ lauten muss.
Abschließend sollen die aktuellen Trends (z.B. Headless-CMS) im Markt und die Herausforderungen (steigende Komplexität) für zukünftige CMS-Projekte beleuchtet werden.